Ulrike Höfken zu Besuch im Geflügelhof Lehnertz

Geflügelhof Lehnertz in Habscheid, Eifel - Besuch von Ulrike Höfken
Geflügelhof Lehnertz in Habscheid, Eifel - Besuch von Ulrike Höfken

15.04.2019 | Ökologischer Landbau

Höfken: „Bio-Legehennenhalter aus der Region schaffen Wertschöpfung und Transparenz“

Umweltministerin begleitet vor Ostern das Öko-Ei von der Erzeugung beim Legehennenbetrieb bis zur Verarbeitung und Vermarktung in Bio-Backwaren.

„Das Bio-Ei macht in Deutschland inzwischen rund elf Prozent der Gesamteinkäufe an frischen Eiern aus und gehört zu den gefragtesten Bio-Erzeugnissen überhaupt. Gerade die regionale Erzeugung von Öko-Eiern bietet viele Chancen: Sie bringt Wertschöpfung in die Region, ermöglicht kurze Transportwege und Transparenz für die Verbraucherinnen und  Verbraucher“,  sagte Umweltministerin Ulrike Höfken heute beim Bio-Legehennenhalter Probst in Euscheid. Vor Ostern besucht Ministerin Höfken rheinland-pfälzische Betriebe entlang der gesamten Wertschöpfungskette rund um das Bio-Ei.

Der Selbstversorgungsgrad mit Eiern lag in Deutschland 2018 bei etwa 72 Prozent. Für die regionale Produktion von Frischeiern sei es wichtig, dass die Kennzeichnung, Vermarktung und Verarbeitung Hand in Hand ginge, so Höfken weiter. „Hier in Rheinland-Pfalz haben wir zahlreiche Betriebe, die sich genau deshalb zu Regionalinitiativen zusammengeschlossen haben, so auch der Bio-Betrieb Probst und das Unternehmen Lehnertz, das sowohl eigene Legehennen hält als auch Bio-Eier von anderen Produzenten kennzeichnet und abpackt“, erklärte die Ministerin.

Haltungskennzeichnung für eihaltige Produkte erforderlich.

Die Kennzeichnung sorge für Transparenz und spiele für die Kaufentscheidung eine bedeutende Rolle: „Durch die Eier-Kennzeichnung kann der Kunde mit einem Blick erkennen, ob das Ei aus Bio-, Freiland- oder Bodenhaltung stammt. Analog zur Frischei-Kennzeichnung muss der Bund dringend ein Labeling von eihaltigen Produkten wie Nudeln oder Keksen einführen“, forderte Höfken. Öko-Aktionsplan stärkt Vermarktung und Verbrauch von Bio-Produkten.

Die regionale Produktion von Eiern sorgt für ein sicheres Einkommen für die Bäuerinnen und Bauern und somit für Wertschöpfung in ländlichen Regionen von Rheinland-Pfalz. „Mit unserem Öko- Aktionsplan wollen wir das Angebot an ökologisch erzeugten Produkten wie etwa Bio-Eier aus Rheinland-Pfalz ausbauen und die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln aus der Region weiter stärken. So unterstützen wir mit dem Öko-Aktionsplan zum Beispiel die Mobilstallhaltung von Legehennen und testen über drei Jahre den Praxisbetrieb. Denn die Mobilstallhaltung gilt als eine der tierfreundlichsten Haltungsformen von Legehennen und als Einstieg in die bäuerliche Geflügelhaltung“, führte Höfken an.

Zudem stärkt das Land den Einsatz von regionalen und ökologischen Produkten in der Gemeinschaftsverpflegung. In der Kita- und Schulverpflegung sollen zum Beispiel künftig 30 Prozent der Lebensmittel aus ökologischer Erzeugung und 50 Prozent regionale Produkte zum Einsatz kommen. Auch hier können sowohl Frischeier als auch Flüssig-Ei aus biologischer oder regionaler Produktion für die Verarbeitung in Großküchen eine wichtige Rolle spielen.

Hintergrund:
  • Der Anteil gekaufter Bio-Eier ist in den letzten Jahren stetig gestiegen: 2013 haben Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland rund neun Prozent Bio-Eier gekauft, 2016 bereits etwa 11,6 Prozent.
  • Nach der EU-Öko-Verordnung können Landwirtinnen und Landwirte in einem Stall maximal 3.000 Legehennen beherbergen. Dabei dürfen bei der biologischen Haltung pro Quadratmeter nicht mehr als sechs Hühner im Stall gehalten werden. Zudem steht den Legehennen zwingend ein Zugang zu Freigelände zu – sie erhalten einen Auslauf von mindestens vier Quadratmetern pro Huhn.
  • Bei Frischeiern ist ein Labeling durch die Haltungskennzeichnung bereits Standard: Die 0 steht für Bio, die 1 für Freiland- und die 2 für Bodenhaltung. Das Umweltministerium Rheinland-Pfalz macht sich bei der Bundesregierung seit Jahren dafür stark, dass auch eihaltige Produkte wie Nudeln oder Gebäck entsprechend gekennzeichnet werden.

Am Donnerstag, den 18. April 2019 besucht Umweltministerin Ulrike Höfken Betriebe rund um die Themen alternative Haltungs- und Aufzuchtformen bei Hühnern und Verwendung von Bio-Eiern in Lebensmitteln.

 

 

18.04.2019 | Tierwohl

Höfken: Mit Öko-Aktionsplan stärken wir alternative Haltungsformen von Hühnern.

Umweltministerin Höfken besucht am letzten Tag der Öko-Konkret-Tage den Hof „An der Bio Pforte“, der mit dem „Bruderhahn“ auf mehr Tierschutz setzt.

„Das Töten von Eintagsküken ist nicht mit unserem Anspruch an mehr Tierschutz vereinbar. Daher hat sich Rheinland-Pfalz bei der Bundesregierung mehrfach für ein Verbot des Kükenschredderns eingesetzt. In unserem Bundesland gibt es bereits Betriebe, die erfolgreich auf Alternativen setzen. So auch der Hof ‚An der Bio Pforte‘, der durch die Kombination von Eierproduktion und Mast neue Wege eingeschlagen hat“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken heute bei ihrem Betriebsbesuch in Klein-Winternheim und bedankte sich bei Familie Schreiber für ihr Tierschutz-Engagement. Der Bio- Hof zieht die Bruderhähne auf und vermarktet das Fleisch an den lokalen Einzelhandel und die Gastronomie. Über einen eigenen Automaten verkauft die Familie auch Eier, die von den im Mobilstall gehaltenen rund 1.400 Legehennen stammen.

„Die Mobilstallhaltung kann einen zentralen Beitrag zu mehr Tiergerechtigkeit leisten und bietet einen Einstieg in die bäuerliche Geflügelhaltung. Daher fördern wir diese Haltungsform auch mit unserem Öko-Aktionsplan über ein EU-Projekt mit rund 280.000 Euro“, führte Höfken an. Mit Erfolg: Die 13 teilnehmenden Öko-Betriebe haben die Zahl der Mobilställe von 17 im Jahr 2015 auf heute 31 ausgebaut. So konnte die Anzahl der darin gehaltenen Hennen auf rund 9.200 fast verdoppeltwerden. Schätzungen gehen davon aus, dass von den rund 40 Millionen Legehennen in Deutschland inzwischen rund eine Million in mobilen Ställen leben.

„Jeder Deutsche hat 2018 im Schnitt etwa 235 Eier gegessen. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher achten beim Kauf von Eiern verstärkt auf die Haltungsform. So machen Bio-Eier inzwischen rund elf Prozent der Gesamteinkäufe an frischen Eiern aus. Diesen Erfolg der Haltungskennzeichnung müssen wir fortführen und auch auf weiterverarbeitete eihaltige Produkte, wie etwa Backwaren, übertragen“, erklärte die Ministerin.

Die Bäckerei Johann Utters & Sohn in Dockweiler sei ein gutes Beispiel: Sie nutzt für fast alle Backwaren Bio-Produkte. Die für die Backwaren benötigten Öko-Eier bezieht das Unternehmen von regional ansässigen landwirtschaftlichen Betrieben. „Laut Ökobarometer 2018 greifen 31 Prozent der befragten Personen zu Bio-Backwaren. Auch bei vielen weiteren Lebensmitteln steigt die Nachfrage nach Bio-Qualität. Daher wollen wir mit unserem Öko-Aktionsplan diesen Bedarf stärker mit Produkten aus Rheinland-Pfalz bedienen. So bleibt die Wertschöpfung bei uns in der Region“,  betonte Höfken abschließend.

Hintergrund:

Umweltministerin Ulrike Höfken besucht vor Ostern Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette rund um das Öko-Ei und diskutiert mit ihnen über Potenziale und Herausforderungen von der Erzeugung bis hin zur Verwertung. In Rheinland-Pfalz gibt es rund 44 Öko-Betriebe mit mehr als 350 Legehennen. Diese Betriebe halten insgesamt 65.665 Hühner. Bio ist der einzig EU-weit festgeschriebene Standard bei der Tierhaltung, der über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinausgeht. In der ökologischen Tierhaltung leben zum Beispiel maximal sechs Hennen pro Quadratmeter im Gegensatz zur herkömmlichen Bodenhaltung mit neun Tieren pro Quadratmeter. Außerdem ist vorgeschrieben, dass es Auslauf für die Tiere gibt: Pro Tier vier Quadratmeter zusätzlicher Raum zum Bewegen, Scharren, Staubbaden und Picken.

Detaillierte Informationen zum Öko-Aktionsplan sind im Booklet „20 Prozent Bio für Rheinland-Pfalz“